Selbstbauanleitung für Flexibles C-Gleis
Bauanleitung von Bernd-Jost Bolle
Bei der hier aufgeführten Methode dienen verschiedene Gleisstücke als Ausgangsmaterial: Für Kurvenradien von r = 2000 mm bis unendlich (also gerade) ist es das Gleisstück 24236. Für Kurvenradien von r = 900 mm bis r = 2000 mm ist es das Gleisstück 24912.
Aufbauanleitung für r > 2000 mm ausgehend von 24236:
Aus einem geraden Gleisstück wird ein gebogenes Gleisstück, Bild1 zeigt verschiedene Kurvenradien und das benötigte Werkzeug (Schutzbrille für die Augen nicht vergesen!):
1. Schritt: Als erstes wird das Gleisstück auf den Kopf gedreht und dann werden die Schnittlinien für die „Dehnungsfugen“ festgelegt und angezeichnet. Aus der Erfahrung sollten es zwischen 3 und 5 Stück sein. Je kleiner der Radius, desto mehr „Dehnungsfugen“ müssen eingeplant werden. Die Abstände zwischen den „Dehnungsfugen“ (x) sollten immer gleich groß sein und der Abstand der äußeren „Dehnungsfugen“ zu den Gleisenden (Y) halb so groß (Y=x/2).
Die „Dehnungsfugen“ legt man – der besseren Optik wegen – immer neben eine Schwelle, das Einschneiden des Gleiskörpers erfolgt dann von unten mit Hilfe einer Trennscheibe (Drehmel oder Proxon). Die Schnitte gehen jeweils von der späteren Außen-Schiene bis zur entgegengesetzten Böschungsseite (spätere Gleisinnenseite) und durchtrennen dabei auch den Mittelleiter, dadurch bleibt neben der späteren Außen-Schiene der Böschungskörper vollständig erhalten.
2. Schritt: Als nächstes wird die zukünftige Innen-Schiene in der Mitte einmal mit der Trennscheibe aufgeschnitten, dadurch entsteht in der zukünftigen Innen-Schiene ein Spalt von ca. 1mm. Bevor dieser Spalt ausgeweitet werden kann (oder anders ausgedrückt, die spätere Innen-Schiene die richtige Länge besitzt), muß durch probeweises verbiegen des Gleises der mögliche minimale Kurvenradius ermittelt werden. Je kleiner der Kurvenradius werden soll, desto größer muß der Spalt in der Innen-Schiene ausfallen. An die Spaltgröße in der späteren Innen-Schiene muß man sich also zuerst einmal rantasten, nach den ersten Erfahrungen gelingt dies dann allerdings immer schneller und präziser.
3. Schritt: Wenn die Innen-Schiene dann die richtige Länge hat, wird an der Trennstelle ein halber Schienenverbinder Artikelnr. 74994 aufgeschoben. Der Bettungskörper vom Gleis kann jetzt in der vorgesehenen Gleiskrümmung fixiert auf dem Kopf liegend zusammengeklebt werden, vorzugsweise verwendet man hierfür UHUplus schnellfest.
4. Schritt: Nach dem Aushärten des Klebers muß der Mittelleiter an den Trennstellen der „Dehnungsfugen“ neu verbunden werden. Dies geschieht am besten mit einem Stück abisoliertem Telefondraht, der an den angeschliffenen Mittelleiter angelötet wird.
Somit ist das neue C-Gleis mit individuellem Kurvenradius einsatzbereit und kann, Dank der weiterhin vorhandenen Gleisübergänge, wie jedes normale C-Gleis eingesetzt werden.
Viel Spaß beim Basteln wünscht Euch BJB
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